Erasmus in Sevilla - Reden wir über Geld

Finanzen im Erasmussemester im Blick

Viel Geld für ein tolles Programm

 

Das Erasmus+ ist ein Programm der EU zur Förderung allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa. Die EU will damit die soziale Inklusion, den grünen und digitalen Wandel und die Teilhabe junger Menschen vorantreiben. Dafür ist ein Haushalt von circa 26,2 Milliarden Euro vorgesehen.

 

Viele zusätzliche Boni zur Förderung

Im Rahmen des Erasmus+ Programms erhalten Studierende daher ein Stipendium und zahlen keine Studiengebühren. Der Förderungssatz unterscheidet sich länderspezifisch und liegt in Spanien bei 18 Euro pro Tag. Darüber hinaus kann man spezielle Sonderförderungen beantragen, z.B. einen Bonus für Erstakademiker und Erstakademikerinnen, für eine grüne Anreise an die Destination oder bei Vorliegen einer chronischen Krankheit. Am Anfang des Aufenthalts werden 70% der Gesamtsumme ausgezahlt und nach Nachweis der tatsächlichen Aufenthaltsdauer sowie der erbrachten universitären Leistungen erhält man die restlichen 30%.

 

Mieten in Sevilla günstiger

Während des Semesters hat man, wie auch in Deutschland, verschiedene Ausgaben. Die Mieten in Sevilla liegen unter dem deutschen Durchschnitt und es wird empfohlen, für ein WG-Zimmer nicht mehr als 400 Euro pro Monat zu bezahlen. Worauf man bei den Inseraten im Internet achten sollte ist, dass die Mieten oftmals kalt angegeben werden. Ich habe mich entschieden, ein Zimmer bei einer Organisation für Erasmus Studierende zu buchen, weil mir manche Angebote nicht ganz seriös erschienen. Aus dem Ausland heraus konnte ich die Situation nicht so gut überprüfen. Dadurch zahle ich nun etwas mehr, aber finde viel Anschluss. In Spanien ist es zudem gängig, die Miete bar zu bezahlen, weshalb ggf. noch Gebühren für die Abhebung anfallen.

 

Steigende Preise natürlich auch in Sevilla

Im Supermarkt sind die Preise auch in Spanien zuletzt stark angestiegen. Sonnenblumenöl kostet nun 118% mehr als noch im Mai 2021 und auch Margarine und Bananen sind in diesem Zeitraum rund 70% teurer geworden. Meinem persönlichen Eindruck nach sind Lebensmittel in Sevilla deutlich günstiger als in Deutschland. Hinsichtlich der Gastronomie lässt sich festhalten, dass auch hier die Preise geringer sind als in Deutschland. Ein Café con leche kostet meist zwischen 1,2 und 1,5 Euro und ein Glas Wein oder ein Bier sind für 1,8 bis 2,5 Euro erhältlich. Hält man sich jedoch in einer touristischen Gegend auf, sind die Preise entsprechend teurer und eher mit dem deutschen Preisniveau zu vergleichen. Ein Menü in der Mensa mit Vor- und Nachspeise (siehe Bild) kostet übrigens 4,19€.

 

Luisa in der Mensa von Sevilla mit Menü

 
Mobilität für wenig Geld

Viele Studierende in Sevilla nutzen zur Fortbewegung die Sevici-Stadtfahrräder. Für diese fällt eine einmalige Gebühr von 33 Euro an und man kann damit ein Jahr lang innerhalb von 30 Minuten kostenlos fahren. Für die öffentlichen Verkehrsmittel zahlt man meist 1,4 Euro pro Strecke und Taxifahrten sind ebenfalls günstiger als in Deutschland. Auf weiteren Strecken sind die Inlandsflüge meistens erschwinglicher als Bahnfahrten, ein Flug in eine andere spanische Stadt kostet zwischen 10 und 20 Euro. Aber ein Semesterticket wie in Deutschland kennt man hier nicht. Braucht man bei den Preisen auch nicht!

 

Networking - oder Geld für Freizeit und Vergnügen muss eingeplant werden

Neben Miete, Verpflegung und Mobilität ist die Freizeitgestaltung ein großer Ausgabenfaktor. Einerseits werden täglich Veranstaltungen für Erasmus Studierende angeboten, die meistens 5 bis 10 Euro Eintritt kosten, in welchem ein Freigetränk inkludiert ist. Andererseits besteht die Möglichkeit, Ausflüge in umliegende Städte und an die Küste zu unternehmen. Diese kann man entweder mit einer Erasmus Organisation buchen oder privat organisieren. Die organisierten Tagesausflüge kosten meistens zwischen 20 und 40€, privat liegt man eher am oberen Ende dieser Spanne.

 

Mein Fazit

Das Studierendenleben in Sevilla ist insgesamt günstiger ist als in Deutschland. Jedoch unternimmt man auch überdurchschnittlich viele Aktivitäten, wodurch die Ausgaben wieder erhöht werden. Die Erasmus Förderung bietet eine gute Grundlage, reicht aber als einzige Finanzierungsquelle über mehrere Monate nicht aus, wenn man verschiedene soziale und kulturelle Aktivitäten unternimmt.

Quelle:
https://erasmus-plus.ec.europa.eu/de/about-erasmus/what-is-erasmus

 

 

 

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